Schwerpunkt: Organismische Interaktionen

Die Variabilität in der Entwicklung von Organismen und die Flexibilität in den Interaktionen von Systemen, die mehrere Organismen umfassen, sind Voraussetzungen für alle Anpassungen an die sich ständig ändernden Bedingungen eines Lebensraums. Das ursprüngliche Ziel unserer Forschung ist die systematische und quantitative Charakterisierung der Robustheit auf der organismischen Ebene in einem multiskaligen Ansatz von Molekülen bis hin zu Ökosystemen.

Es ist wichtig, die grundlegende Wahrheit eines Systems zu bestimmen. Was ist sein Normalzustand? Wie stark schwankt es? Wann verliert ein System seine Widerstandsfähigkeit? Was geschieht dann? Der Mittelwert dieser Werte, ihre Varianz und ihre Verteilung bilden die Grundlage für die Untersuchung der Auswirkungen von Stressoren (z. B. Veränderungen der Temperatur, des Salzgehalts und der Feuchtigkeit): Wie verändert sich ein "neuer Normalzustand" in Abhängigkeit von der Aktivität des Stressors? Wie müssen Ökosysteme angepasst werden, um ein System zu erhalten, das seinem ursprünglichen Zustand nahe kommt?

Tiere, Pflanzen, Pilze und andere Mikroorganismen haben schon immer in vielfältiger Weise interagiert und werden dies auch in Zukunft tun. Sie werden jedoch durch abiotische Faktoren und die vielfältigen Auswirkungen des Menschen im sich entwickelnden Anthropozän beeinflusst. Wir gehen davon aus, dass die Wissenschaft über die Instrumente und Methoden verfügt, um detaillierte quantitative Studien durchzuführen, die sowohl für normale als auch für extreme Bedingungen Zahlen liefern.

Unser langfristiges Ziel ist es, scheinbar unterschiedliche Interaktionen mit denselben Werkzeugen und vergleichbaren Ontologien zu beschreiben und sie in einem größeren Netzwerk zu kombinieren, das nicht nur komplexe biologische Systeme beschreibt, sondern auch Schnittstellen zu wirtschaftlichen und politischen Systemen aufweist.