Der Rückgang der Artenvielfalt und der Biomasse von Insekten ist erst in den letzten Jahren zu einem öffentlich viel diskutierten Thema geworden, obwohl dieser Trend schon seit Jahrzehnten deutlich ist. Auch wenn die Gründe für das Insektensterben vielfältig sind und nicht auf eine Ursache zurückgeführt werden kann, wird der Einsatz von Pestiziden als einer der Haupttreiber betrachtet. In diesem Zusammenhang fasst die gemeinsame Publikation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Wissenschaftlern des RobustNature-Konsortiums (Justus-Liebig-Universität Gießen, Goethe-Universität Frankfurt und LOEWE-Zentrum für Translationale Biogenomik) die aktuellen Erkenntnisse zu subletalen Effekten von Pestiziden auf Insekten zusammen. Diese geringeren Konzentrationsbereiche haben bereits Auswirkungen auf die Physiologie der Insekten und deren Verhaltensweisen und damit auch auf deren Gesundheit und Reproduktionserfolg. Wie sich die Effekte tatsächlich äußern, hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Spezies ab. Trotz der Bedeutung dieser Auswirkungen werden die Effekte subletaler Konzentrationen und deren Einfluss auf das Insektensterben bisher nicht ausreichend untersucht und sollten daher noch stärker in den Fokus der Forschung gerückt werden.